Behrouz Varghaiyan

Behrouz Varghaiyan - Ewiger Kubus
Behrouz Varghaiyan - Ewiger Kubus

Vom Haupteingang des Parks fällt unser Blick auf die mächtige Skulptur von Behrouz Varghaiyan (*1956), «Ewiger Kubus». Das drei Tonnen schwere geometrische Werk aus Stahl steht auf der Diagonale; eine Seitenfläche ist überlang und erweckt den Eindruck, als wäre die mächtige Stahlform aus der Tiefe der Erde an die Oberfläche gestossen. „Der Kubus kann aber auch ein Fragment sein, das durchs All fliegt“, sagt der Künstler. der aus dem Iran stammt und seit Jahrzehnten in Rekingen ansässig ist. „Keine Skulptur verlässt das Atelier, die keine Seele hat“, lautet Varghaiyans Credo. Auch dieses Werk will nicht in erster Linie ein Stück Natur abbilden, sondern eine neue Schöpfung sein. Und dies ist gelungen: In der freien Natur gibt es keine kubischen Formen in dieser Perfektion.

Santhöggeli - Santhori / Ewiger Kubus -Varghaiyan
Santhöggeli - Santhori / Ewiger Kubus -Varghaiyan
Varghaiyan Behrouz - Roemische Kassetten I
Varghaiyan Behrouz - Roemische Kassetten I
Behrouz Varghaiyan
Behrouz Varghaiyan

Biographie

Behrouz Varghaiyan
wurde 1956 in Tabriz/Iran geboren. Er studierte in seiner Heimat und an der Academie des Beaux Arts in Paris. Seit 1986 arbeitet er in seinem Atelier in Rekingen AG als freischaffender Bildhauer und Maler. Zwischen 1978 und 1983 lebte der Künstler in Italien und Frankreich. Er ist Mitglied der Visarte Aargau und stellt regelmässig in der Schweiz und Ausland aus.

Es ist schwierig, plastische Werke zu deuten. Man kann Lebensdaten des Künstlers beschreiben. Man kann über sein bevorzugtes Material - Stahl, Zement, Holz, Papier, Leinwand und manch anderes – sprechen, aber sachliche Informationen befriedigen meistens nur ein vordergründiges Bedürfnis und helfen nur bedingt für das Verständnis.

Kunstwerke sprechen eine eigene Sprache. Diese Sprache quasi erläuternd in die eigene Sprache zu übersetzen, bedeutet Vereinfachung, Reduktion der Aussage. Ich habe mir daher überlegt, welche Sprache auf der Welt der Skulpturensprache von Behrouz Varghaiyan am nächsten wäre und am wenigsten Übersetzungsverlust bedeuten würde. Zuerst dachte ich an einen Oberwalliser Dialekt, geheimnisvoll, ursprünglich in einem guten Sinn, teils etwas unverständlich und sprunghaft, aber musikalisch und bewegt auf jeden Fall. Bei näherer Betrachtung ist mir klar geworden, dieses künstlerische Schaffen redet indogermanisch, es spricht jene Ursprache, aus der mit vielfältigsten
Ausprägungen viele Sprachen entstanden sind. Es ist ein Schaffen, das immer wieder zum Ursprung und zu den Wurzeln zurückkehrt, mit jedem Werk neu beginnt, Materialien erkundet, auslotet, prüft und auch wieder verwirft. Das Werk von Beyrouz Varghaiyan überrascht enorm, macht Staunen in seiner Experimentierfreudigkeit und seiner kühnen Frische.
Text von Dr. Frieda Vogt-Baumann (gekürzt)


Behrouz Varghaiyan zeigt in der Ausstellung die Werke "Römische Kassetten I", "Ewiger Kubus".