Daniel Waldner

Daniel Waldner - Strandpirat im Park
Daniel Waldner - Strandpirat im Park

«Strandpirat» nennt Daniel Waldner (*1963) seine Eisenskulptur. «Ein illustrer Zeitgenosse sitzt in seinem Bottich, schaut aus dem Mastkorb und tut so, als wäre Er ein Kapitän…» Am mächtigen Mast erkennt man Fragmente von nautischen Instrumenten, einen ausgeworfenen Anker, Teile eines Kompasses oder Sextanten. Fernweh-Gefühle, Abenteuerlust, Weltumsegelungs-Träume werden wach. - Der gelernte Steinbildhauer Waldner hat sein künstlerisches Repertoire in jahrelanger Zusammenarbeit mit Silvio Mattioli und Erwin Rehmann erweitert. Neben der Bildhauerei hat er eindrucksvolle Bühnenbild-Projekte für Karl's Kühner Gassenschau, für das Cyclope Theater sowie das Theater Spektakel Universum realisiert. Daniel Waldner lässt gleich einem Poeten seine Gedanken und Überzeugungen in seine Objekte miteinfliessen. Die teils surreale Anmutung und magische Präsenz seiner Objekte ziehen den Betrachter in ihren Bann. Mehrdeutig, witzig und oft unbequem, stets gekonnt und pointiert, hinterfragen seine Objekte die Schattenseiten unserer Kultur, und ermuntern den Betrachter zur kritischen Reflektion.

Daniel Waldner - «Strandpirat» 2004.
Daniel Waldner - «Strandpirat» 2004.

Daniel Waldner, Bildhauer, *1963 Basel

Künstlerisches Konzept
Daniel Waldner befasst sich in seinen Arbeiten intensiv mit seinem politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Umfeld und lässt gleich einem Poeten seine Gedanken und Überzeugungen in seine Objekte mit einfliessen. Mit handwerklicher Präzision schafft er Arbeiten, die durch inhaltliche Klarheit und magische Präsenz zu überzeugen wissen. Die teils irritierende, teils surreale Anmutung seiner Objekte zieht den Betrachter in ihren Bann. Doppeldeutig, witzig und desweilen unbequem, aber stets gekonnt pointiert, hinterfragen seine Objekte die Schattenseiten unserer Gesellschaft, und ermuntern den Betrachter zur kritischen Reflektion.

Ausbildung
Nach seiner Ausbildung zum Steinbildhauer bei Paul Agustoni, besuchte Daniel Waldner die Kunstgewerbeschulen in Basel und Bern. Projekte, wie die Restauration der gotischen Klosterkirche sowie die Zusammenarbeit mit dem Eisenplastiker Silvio Mattioli haben sein künstlerlisches Repertoire erweitert.

Bühnenbilder
Neben seinen freien Arbeiten schätzt Waldner auch die Theaterpropuktion und hat in den letzten Jahren einige eindrucksvolle Bühnenbild-Projekte verwirklicht. So etwa in Zusammenarbeit mit Karl's Kühner Gassenschau, dem Cyclope Theater (2012, 2014, 2015) sowie dem Theater Spektakel Universum (2017).


Ein Bildhauer mit bissigem Unterton:


Die Skulptur ist als Brunnen mit Pumpe gedacht. Dies benötigt eine regelmässige Wartung (Algen, Frischwasser). Um die Wartung auf ein Minimum zu reduzieren empfehle ich, den Bottich in regelmässigen Abständen von ca. zwei Wochen mit Wasser zu füllen, ca. 150L. Ohne Strom und ohne Pumpe.

Daniel Waldner befasst sich in seinen Arbeiten intensiv mit seinem gesellschaftlichen Umfeld und lässt einem Poeten gleich seine Gedanken und Überzeugungen in seine Objekte einfliessen», erklärt Tyrone Richards, Kurator im Rehmann-Museum. Die Ausstellung sei gemeinsam mit dem Künstler entstanden, berichtet er, «wir haben eng zusammengearbeitet, um die vorliegende Form zu finden».

Die gezeigte Skulptur ist so vielfältig wie das Werk von Daniel Waldner. Die versetzt platzierten Werke erzeugen eine spielerische, mühelose Stimmung, die die vorangegangene körperliche Arbeit, das Hin- und Herschieben der teilweise gewichtigen Skulpturen, bestenfalls erahnen lässt. Erster Blickfang ist eine in die Vitrinen greifende, exklusiv für diese Schau geschaffene Installation im Eingangsbereich mit dem Titel «Endspiel».

Dessen Ausgangspunkt ist ein kleiner «Töggelikasten», also ein Tischfussballspiel, das schon lange in Waldners Besitz ist. Entstanden sind vier Stangen, an denen weiss und schwarz bemalte Figuren befestigt sind. Auf den ersten Blick sind Fussballspieler zu erkennen, doch mit der Zeit kommt ein Unbehagen auf, weil es sich wegen der helmartigen Kopfbedeckungen ebenso gut um Soldaten handeln könnte.

Und schon befinden sich die Betrachter im Waldner’schen kreativen Universum, in dem nichts ist, wie es scheint. «Die vieldeutige und surreale Wirkung wird meist von einem bissigen und zugleich humorvollen Unterton begleitet», bemerkt Tyrone Richards.

So lassen sich in Waldners Installationen auch politische und wirtschaftliche Kommentare lesen – nachzusehen unter anderem in dem aus Lagerkisten bestehenden Hochhaus auf rotem Grund, das – könnte man von oben herabschauen – wie ein Schweizer Kreuz wirkt.

Daniel Waldners bildhauerische Arbeit basiert auf dem Object trouvé, dem gefundenen Gegenstand. Das können Ballettschuhe sein, eine Orgelpfeife, ein mobiles Gestell aus einem Sanatorium, Krücken, Spiegel. Der 58-jährige Daniel Waldner macht aus diesen Gegenständen etwas anderes, gibt ihnen eine neue Geschichte, stösst die Fantasie der Betrachter an und lässt eigene Interpretationen zu.
Text: Peter Schütz


Daniel Waldner ist seit vielen Jahrzehnten der technische Leiter des Rehmann-Museums in Laufenburg.



Zur ausgestellten Skulptur

« Strandpirat»
2004. Ein illustrer Zeitgenosse sitzt in seinem Bottich, schaut aus dem Mastkorb und tut so als wäre Er ein Kapitän….
Material: Eisen, Gewicht: 380 kg, Grösse: 455cm / 220cm / 150cm

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